Darmkrebsvorsorge mit iFOBT

Studien haben gezeigt, dass mit immunologischen Testen (iFOBT) nicht sichtbares Blut im Stuhl insbesondere mit einer höheren Sensitivität nachgewiesen werden kann. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte daher festgelegt, den Guajak-basierten Test (gFOBT) abzulösen; die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie wurde entsprechend geändert, diese ist seit 01.04.2017 in Kraft getreten.

Wer darf am Darmkrebs-Screening teilnehmen?

Der Stuhltest/iFOBT ist Teil des Programms zur Früherkennung von Darmkrebs. Er kann bei Frauen und Männern im Alter zwischen 50 und 55 Jahren jedes Jahr durchgeführt werden. Ab 55 Jahren haben die Versicherten Anspruch auf bis zu zwei Früherkennungskoloskopien im Abstand von zehn Jahren oder alle zwei Jahre auf einen Test auf okkultes Blut im Stuhl. Ist der Stuhlbefund positiv, erfolgt zur weiteren Abklärung eine Darmspiegelung.

Wer gibt den Test aus?

Die Ausgabe erfolgt wie bisher über den Arzt, der Krebsfrüherkennungsuntersuchungen durchführt. Neu ist, dass auch Hausärzte im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung (Check-up 35) den Test an Patienten über 50 Jahren ausgeben dürfen. Der iFOBT wird in einer Einzeltestung durchgeführt (früher gFOBT 3 Testbriefchen). Mehrfacheinsendungen werden nicht durchgeführt.

Wer führt den iFOBT durch und wie sieht die Stabilität der Proben aus?

Die Durchführung des Testes erfolgt in Ihrem SYNLAB-Labor. Sie können die Teströhrchen inkl. Beschreibung über SYNLAB beziehen und jeweils ein Set (enthält ein Röhrchen mit Beschreibung) an Ihre Patienten ausgeben. Eine mehrfache Abnahme ist weder indiziert noch kann sie verrechnet werden. Der Patient bringt das befüllte Stuhlröhrchen (Spezialröhrchen!) möglichst am "Abnahmetag" in die Praxis zurück und Sie schicken diese Stuhlprobe inkl. Auftragsschein mit Ihren anderen Laborproben an Ihr regionales SYNLAB-Labor zurück.

Die Stabilität der Probe für den iFOBT ist mit fünf Tagen ausreichend, sodass die Röhrchen auch übers Wochenende ausgegeben und gewonnene Proben am darauffolgenden Montag eingeschickt werden können.

Was macht das Labor im Rahmen dieses Früherkennungstestes noch?

Zur Evaluation des Früherkennungsprogrammes ist Ihr SYNLAB-Labor verpflichtet, anonymisiert die Gesamtzahl der untersuchten und der positiven Proben sowie den verwendeten Test zu melden.

Was passiert bei positivem Testergebnis?

Der G-BA hat festgelegt, dass Ärzte, die nach einem positiven iFOBT (oder auch primär) eine Koloskopie durchführen, das Ergebnis elektronisch dokumentieren müssen. Die Praxis-EDV ist hier ggf. anzupassen.

Material & Abrechnung

Bestellen Sie die Stuhlentnahmesets in Ihrem SYNLAB-Labor. Die Handhabung des Testes ist ausführlich im Stuhlentnahmeset erklärt.
 

Abrechnung für das Labor

  • kurativ: GOP 32457 (6,21 €, einmal im Behandlungsfall)
  • präventiv: GOP 01738 (7,90 €, 75 Punkte, einmal im Krankheitsfall und im Behandlungsfall)
     

Abrechnung für Vertragsärzte 

(Hausärzte, Chirurgen, Gynäkologen, Internisten, Hautärzte und Urologen)

  • nur für den präventiven Fall: GOP 01737 (6,00 €, 57 Punkte)

Obligater Leistungsinhalt der GOP 01737 ist die Ausgabe und Rücknahme des Stuhlröhrchens, die Veranlassung der Untersuchung im Labor und die Beratung. Bitte achten Sie also darauf, dass Sie die an die Patienten ausgegebenen Röhrchen wieder zurückerhalten und auf dem Laborüberweisungsschein „präventiv“ ankreuzen, sonst darf die GOP 01737 von Ihnen nicht abgerechnet werden. Nach GOÄ verrechnen wir A 3756 GOÄ 1.15 entspricht 13,41 € für Privatpatienten und GOÄ 1.0 entspricht 11,66 € als IGeL-Leistung (Kostenübernahmeerklärung und Unterschrift des Patienten muss vorliegen) mit dem Patienten.