Hund und Katze

„Ein Hundejahr entspricht sieben Menschenjahren.“ Stimmt das? Nicht so ganz. Es gibt viele verschiedene Formeln und Faustregeln, um das Alter eines Hundes oder einer Katze zu berechnen. Und meistens ergibt sich dabei ein Faktor, der irgendwo zwischen 5 und 14 liegen kann. Wie auch immer: Auch bei unseren vierbeinigen Hausgenossen fordert der Alterungsprozess seinen Tribut. Aber Sie können eine Menge tun, damit Ihr Hund oder Ihre Katze gesund alt wird.

Wie bei uns Menschen hängt auch beim Tier die Lebenserwartung von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Gene, Risikofaktoren, Lebensweise, medizinische Versorgung und anderes mehr.
Bei Hunden spielen etwa Größe und Gewicht eine entscheidende Rolle: So beginnt bei sehr großen und schweren Hunderassen das Alter bereits ab zirka sechs Jahren, während mittelgroße Hunde ab etwa acht Jahren altern. Kleine Rassen haben die höchste Lebenserwartung, sie kommen ungefähr mit zehn „in die Jahre“. Katzen werden etwa ab dem achten Lebensjahr „älter“.

Auch hier werden Ihnen gewisse Ähnlichkeiten zum Menschen auffallen. Bestimmte Störungen treten bei Hunden seltener auf als bei Katzen und umgekehrt.

  • Verschleißerscheinungen (Arthrosen) in den Gelenken und in der Wirbelsäule führen zu Schmerzen beim Aufstehen und zu Lahmheiten.
  • Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) verursacht starken Durst und die Hunde verlieren an Gewicht, obwohl sie gerne und gut fressen.
  • Eine Schilddrüsen-Unterfunktion macht die Tiere müde und träge, sie verlieren viel Fell und legen an Gewicht zu.
  • Die abnehmende Leistungsfähigkeit des Herzens (Herzinsuffizienz) führt zu eingeschränkter Belastbarkeit, Husten und Wasseransammlungen im Bauch.
  • Zahnprobleme machen sich nicht nur aufgrund des üblen Geruches aus dem Maul bemerkbar, sondern können den ganzen Organismus „vergiften“. 
  • Tumorerkrankungen kommen häufiger vor und erfordern ein frühzeitiges Eingreifen.
  • Nierenerkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Katzen. Im   Anfangsstadium sind sie schwierig zu erkennen, da die Symptome nicht sehr auffällig sind und vom Halter oft nicht ernst genommen werden (vermehrter Durst, mäkelige Futteraufnahme, Gewichtsverlust).
  • Die Katze kann eine Schilddrüsenüberfunktion entwickeln. Sie verliert dabei an Gewicht, obwohl sie heißhungrig ist, wird schreckhaft und hechelt bei Aufregung.
  • Verdauungsstörungen wie Durchfall und Erbrechen treten häufig auf und bedürfen der genaueren Abklärung, da zahlreiche verschiedene Ursachen in Frage kommen.

Einmal im Jahr sollten Sie Ihr Tier zum Gesundheitscheck in der Tierarztpraxis vorstellen. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie ohnehin in der Praxis sind, etwa bei der jährlichen Impfung. Außerhalb dieser Routinebesuche sollten Sie einen Termin vereinbaren, wenn Ihr Tier Veränderungen und Auffälligkeiten zeigt.

Sicher kennen Sie aus der Humanmedizin das Schlagwort „Anti-Aging“. In der seriösen Variante geht es dabei nicht etwa darum, wie alt man wird – sondern wie man alt wird. Nämlich möglichst fit, vital und leistungsfähig. Dasselbe ist auch in der Tierarztpraxis möglich. Unser Ziel ist, Ihren Hund oder Ihre Katze lange agil und bewegungsfreudig zu erhalten.

Das möchte der Tierarzt von Ihnen wissen:

• Trinkt Ihr Tier mehr als sonst und/oder setzt es vermehrt Urin ab?
• Besteht eine unerklärliche Gewichtszunahme oder ein Gewichtsverlust?
• Zeigt Ihr Tier Probleme beim Aufstehen, Laufen oder Hüpfen?
• Beobachten Sie ungewöhnliche Veränderungen wie z.B. Unsauberkeit, großes Ruhebedürfnis oder auffallende Aktivität?
• Ist das Fell glatt und glänzend und die Haut unverändert?
• Nimmt Ihr Tier sein Futter in der gewohnten Weise und in ausreichender Menge auf?

Nutzen Sie die Vorsorgeuntersuchung für Ihr Tier mit dem sicheren Gefühl, alles für das Wohlergehen Ihres vierbeinigen Hausgenossen getan zu haben!

Fragen Sie Ihre Tierärztin/Ihren Tierarzt.