Hund und Katze

Ob Hund oder Katze: Wenn Ihr geliebter Hausgenosse unter Durchfall leidet, ist das für ihn und auch für Sie eine unangenehme Sache. Sensibler Darm? Falsches Futter? Oder eine ernsthafte Erkrankung? Wie bei uns Menschen sind Magen- Darm-Probleme bei  Vierbeinern ein häufiges Symptom mit vielen möglichen Ursachen.

Dass die Verdauung auf „Schnelldurchgang“ schaltet, kann vielerlei Gründe haben. Als Auslöser kommen in Frage:

• Infektionen (Bakterien, Viren, Pilze)
• Parasiten (Spul-, Haken- und Bandwürmer, Einzeller wie z.B. Giardien)
• Stress (durch Ortswechsel, Klimawechsel, Lärm etc.)
• Futtermittelunverträglichkeit (falsches Futter, Futterumstellung, zu viel Futter etc.)
• Allergien, Medikamente, Vergiftung (z.B. durch Pflanzen oder Insektizide)
• Entzündungen (z. B. der Magenoder Darmschleimhaut)
• Organische Erkrankungen (z.B. Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse, eine Lebererkrankung oder ein Tumor).

Die meisten Durchfallerkrankungen verlaufen erfreulicherweise unkompliziert und gehen schnell vorbei – oft genügt es, den Patienten erst einmal auf Diät zu setzen. Grundsätzlich jedoch sind Magen-Darm-Probleme gerade bei Jungtieren nicht ganz harmlos. Im ungünstigsten Fall kann es etwa zu einem Kreislaufschock infolge starken Wasserverlusts und Austrocknung kommen. Tritt nach ein bis zwei Tagen keine Besserung ein, verschlechtern sich die Beschwerden, erbricht das Tier oder nimmt keine Flüssigkeit mehr zu sich oder im Kot ist Blut zu sehen – dann ist es höchste Zeit zum Tierarzt zu gehen. Rezeptfreie Durchfallmedikamente sind grundsätzlich ungeeignet. Mit Hilfe von Blut- und Kotuntersuchungen wird nach der möglichen Ursache gefahndet. Die Proben untersucht Ihr Tierarzt in der Praxis oder schickt sie an sein Labor.

• Eine Kotprobe zeigt z. B., ob der vierbeinige Patient Wurmeier ausscheidet, mit Parvoviren infiziert ist, krankmachende Keime seinen Darm besiedeln und vieles andere mehr.
• Eine Blutprobe deckt etwa eine Entzündung im Körper oder eine Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse auf. Auch Röntgenbilder und Ultraschall können für eine Abklärung wichtig sein.

Ihr Tierarzt wird die für Ihr Tier notwendigen Maßnahmen empfehlen und nach Rücksprache mit Ihnen einleiten.

Versuchen Sie eine circa pflaumengroße Menge des veränderten Kots in einem sauberen Gefäß aufzunehmen und bringen Sie es in die Tierarztpraxis mit. Vermeiden Sie soweit wie möglich eine Verschmutzung der Kotprobe mit Erde, Katzenstreu oder ähnlichem. Speziell Transportgefäße für Kotproben bekommen Sie in Ihrer Tierarztpraxis.

Folgende Sofortmaßnahmen haben sich bewährt:

  • Geben Sie Ihrem Tier 24 Stunden kein Futter. Diese Nulldiät (bitte auch keine „Erbarmungshäppchen!“) ist notwendig, um den Darmzotten, die die Nährstoffe aufnehmen, Zeit zur Regeneration zu geben. Eine Ausnahme machen Kaninchen, Meerschweinchen und andere Heimtiere. Sie müssen stets Futter zur Verfügung haben.
  • Verlangen Sie Ihrem Tier keine körperlichen Belastungen und Anstrengungen ab; verordnen Sie gewissermaßen „Bettruhe“.
  • Verwenden Sie keine Medikamente aus der Hausapotheke, auch keine Kohletabletten.
  •  Stellen Sie frisches Wasser oder eine Elektrolytlösung zur Verfügung. Bei Ihrem Tierarzt bekommen Sie fertig zubereitete Präparate, die einfach zu verabreichen sind und die den Verlust an Nährstoffen und Salzen ausgleichen.
  • Nach ein bis zwei Tagen bekommt der Patient vier bis sechs kleine Futterportionen am Tag. Mischen Sie gekochte Kartoffeln oder in Wasser gekochten Milchreis mit Fleisch oder Fisch (am besten Geflügel-, Kaninchen-, Reh- und Schaffleisch oder Thunfisch aus der Dose, ohne Öl). Hüttenkäse, Magerquark und Naturjoghurt sind ebenfalls erlaubt. Wird das selbst gekochte Futter über einen längeren Zeitraum gegeben, müssen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zusätzlich verabreicht werden.
  • Ist der Durchfall abgeklungen, wird langsam auf das ursprüngliche Futter umgestellt.
  • Befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Tierarztes und verabreichen Sie die verordneten Medikamente genau nach Vorschrift.
  • 3,5 g Kochsalz (NaCl) = ca. 2/3 Teelöffel
  • 1,5 g Kaliumchlorid (KCl) = ca. 1/3 Teelöffel (Apotheke)
  • 2,5 g Natrium-Hydrogen-Karbonat = ca. 1/2 Teelöffel Backpulver
  • 20,0 g Traubenzucker (Glukose) = ca. 4 Teelöffel
  • In einem Liter abgekochtem Wasser auflösen und dem Tier zu trinken geben.

Fragen Sie Ihre Tierärztin/Ihren Tierarzt.