Darmpathogene Escherichia coli.

Optimierter Nachweis von ETEC, EHEC, EIEC, EPEC und EAEC

Nachweis von pathogenen E. coli. Bei unklaren gastrointestinalen Beschwerden mit Reiseanamnese sollte nicht nur z.B. an Parasitosen gedacht werden, sondern auch an darmpathogene Escherichia coli. Enterotoxische E. coli (ETEC) und E. coli sonstiger darmpathogener Stämme gelten sogar als die häufigsten Auslöser der Reisediarrhoe bei Reisen in Entwicklungsländer.

Die SYNLAB bietet zur Abklärung von (Reise-)Diarrhöen und Säuglingsenteritis neben den bekannten Einzelanforderungen ein PCR-Panel zum Nachweis der pathogenen E. coli an (siehe Diagnostik). 

Sensitivität und Spezifität der molekularbiologischen Methode sind dem immunologischen ELISA-Verfahren überlegen; auch werden die Befundzeiten drastisch verkürzt.

Die Pathogenese

Alle Subtypen der pathogenen E. coli verursachen infolge der sekretorischen Wirkung ihrer Enterotoxine wässrige (teils blutige) Diarrhoen. Die Übertragung der Erreger erfolgt immer fäkaloral über kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser.

  • Die enterotoxischen E. coli (ETEC) und enteroinvasiven E. coli (EIEC) kommen ausschließlich in warmen Ländern mit schlechtem Hygienestatus vor und werden typischerweise von Touristen importiert. ETEC sind mit 20 - 40 % die häufigsten Erreger der akuten Reisediarrhoe. Hauptinfektionsländer sind vor allem Süd- und Mittelamerika sowie Afrika. Die teilweise choleraartigen Durchfälle treten ca. 24 Stunden nach Aufnahme der Erregers auf. Meist ist die Erkrankung harmlos und nach wenigen Tagen selbstlimitierend. Vereinzelt kann es vor allem bei immungeschwächten Patienten infolge der Dehydration zu Hospitalisationen kommen.
  • Der enteropathogene E. coli (EPEC, auch Dyspepsie-Coli, D-Coli) war Mitte des letzten Jahrhunderts häufig in Europa für Durchfallepidemien in Kindergärten und -kliniken verantwortlich (Säuglingsenteritis). Säuglinge und Kleinkinder unter 5 Jahren sind infolge der Exsikkose bei nicht adäquater Therapie vital gefährdet. Infolge asymptomatischer Träger spielen EPEC Übertragung und Infektionen heute immer noch eine Rolle bei der Differentialdiagnose der Säuglingsenteritis, sowie sporadisch als Reisediarrhoe bei Touristen.
  • Der enteroaggregative E. coli (EAEC) wird in Deutschland als Durchfallerreger unterschätzt. Er sollte bei der Differenzialdiagnose von unklaren (chronisch-persistierenden) Diarrhoen bei Kleinkindern berücksichtigt werden.
  • Dem enterohämorrhagischen E. coli (EHEC) kommt in Deutschland aufgrund seines endemischen Vorkommens in der Tiermast (Rinder) und dem Schweregrad des Krankheitsbildes mit hämorrhagischen Diarrhoen und fakultativ Entwicklung einer Niereninsuffizienz (HUS) eine besondere Bedeutung zu. EHEC sollte immer bei unklaren blutigen Diarrhoen differenzialdiagnostisch beachtet werden

Diagnostik

Das Spektrum umfasst die fünf Stämme:

  • Enterotoxische E. coli (ETEC) - ST- und LT-Gen
  • Enteroinvasive E. coli (EIEC) - ipaH-Gen
  • Enteropathogene E. coli (EPEC) - eae-Gen (Intimin) und EAF-Plasmid
  • Enteroaggregative E. coli (EAEC) - pCVD432-Plasmid
  • Enterohämorrhagische E. coli (EHEC) - Shiga-Toxin-Gen 1 und 2 (stx1, stx2)

Indikation

  • Abklärung von Enteritis nach Auslandsaufenthalt
  • Diarrhoe bei Kindern unter 5 Jahren

Material

  • Flüssigkulturmaterial von Patienten-Stuhlkulturen (Mindestprobenmenge: 200 μl).
  • Stuhl (hier verlängert sich die Abarbeitung um die Anreichungszeit)
  • Eine Anforderung zur Untersuchung von weiteren stuhlpathogenen Erregern (Shigellen, Salmonellen etc.) aus demselben Stuhlröhrchen ist möglich.

Abrechnung

    Die PCR-Diagnostik pathogener E. coli ist nach GOÄ und EBM abrechnungsfähig.

    Meldepflicht

    Die pathogenen E. coli sind bei positivem Nachweis gemäß IfSG §7 (Labormeldung) und IfSG §6 meldepflichtig.

    Therapie

    ETEC, EIEC und EPEC können bei schwerwiegenden und/oder persistierenden Symptomen antibiotisch behandelt werden, z.B. mit Cotrimoxazol oder Gyreasehemmer. Die antibiotische Behandlung von EAEC und EHEC wird aufgrund einer möglichen Induktion der Toxinbildung beziehungsweise eines vermehrten Freiwerdens von Toxin nur bei seltenen invasiven Infektionen oder sekundären Komplikationen oder Superinfektionen empfohlen. Darüber hinaus ist das vermehrte Auftreten multiresistenter Stämme zu beachten, sodass sich eine Resistenztestung empfiehlt.

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