Parasiten

Babesiose

ErregerGroße Babesien:         Kleine Babesien:
Babesia canis              Babesia gibsoni
Babesia vogeli             Babesia vulpes

Erkrankung

Babesiose
VektorB. canis: Dermacentor reticulatus
B. vogeli: Rhipicephalus sanguineus
B. gibsoni: Rhipicephalus sanguineus, Haemophysalis spp.
B. vulpes: Ixodes spp.
VerbreitungWeltweit, Europa inklusive Deutschland (große und kleine Babesien)
Inkubationszeit6 – 20 Tage p. i. (kann je nach Art variieren)
Typische SymptomeFieber, Lethargie, Anorexie, blasse Schleimhäute
Atypische Form: disseminierte intravasale Gerinnung (DIC), zerebrale Babesiose
Myositis und Arthritis bei chronischen Formen beschrieben
LaborveränderungenThrombopenie, hämolytische Anämie (nicht regenerativ bis regenerativ)
Leukopenie mit Neutropenie
Leberenzymerhöhungen, Bilirubinämie, Azotämie (prärenal und renal), Hämoglobinurie
 
KrankheitsverlaufPerakut bis akut
Chronische Fälle bei v.a. kleinen Babesien beschrieben
Diagnostik:
klinischer Krankheitsverdacht
PCR und/oder Blutausstrich
=> Hinweise für den Blutausstrich:
  • am besten „buffy coat“ (Anreicherung) oder Kapillarblut
  • Sensitivität: 38 %, Spezifität: 99 %
Diagnostik:
Screeninguntersuchung
Serologie:
Vorsicht: Kreuzreaktionen zwischen verschiedenen Babesienspezies möglich, daher Serologie in Kombination mit PCR sinnvoll
TherapieGroße Babesien: Imidocarb-diproprionat
ca. 4 – 5 mg/kg s.c. oder i.m., ggf. Wiederholung nach 2 Wochen

Kleine Babesien: Atovaquone 13 mg/kg alle 8 Stunden p.o. für 10 Tage
+ Azythromycin 10 mg/kg 1 x tgl p.o. für 10 Tage
TherapiekontrolleKlinischer Verlauf
PCR 2 Wochen nach Therapieende
Große Babesien: gutes Therapieansprechen
Kleine Babesien: häufig Persistenz
Serologie wenig hilfreich:
Abfall des Antikörpertiters oft erst nach 160 Tagen
ProphylaxeZeckenprophylaxe
Impfung erhältlich: Pirodog®
(nicht in Deutschland zugelassen)
BesonderheitenBabesien können vertikal und über direkten Kontakt wie Blut, Speichel (insbesondere B. gibsoni) übertragen werden
Co-Infektionen verschiedener Babesienspezies selten
Co-Infektionen mit anderen Erregern wie Ehrlichia/Anaplasma spp. häufig